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„Engagement lernen“: ein Projekt der Ehrenamt Agentur Essen mit Unterstützung der Heike-Kracht-Stiftung

Je früher der Sinn für ehrenamtliches Engagement erwacht, umso besser Deshalb spricht die Ehrenamt Agentur Essen e.V. schon heute die Engagierten von morgen an und begeistert Kinder und Jugendliche – insbesondere sozial und ökonomisch benachteiligte – fürs Ehrenamt. „Engagement lernen“, so heißt das eigens für diese Zielsetzung entwickelte Projekt, in das sich die Heike-Kracht-Stiftung 2018 gerne eingebracht hat.




Über 30 Essener Schulen nahmen seit 2015 teil

In jeder Generation muss soziale Verantwortung und Zivilcourage neu gelernt werden. Dafür braucht es Vorbilder, Anregungen und Impulse. Bevor sie die Welt verändern, müssen junge Menschen ein Bewusstsein entwickeln, dass jeder von uns etwas Gutes tun kann, wenn er sich engagiert!

Mit „Engagement lernen“ betreibt die Ehrenamt Agentur ein Stück weit Pionierarbeit und geht neue Wege zur frühen Engagementförderung in Essen. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, bereits ab der Grundschule den Gemeinsinn und den Mut zum Engagement zu fördern. Seit 2015 wird auf diese Weise die Heranführung von jungen Menschen an das Thema Ehrenamt ermöglicht.

In den letzten vier Jahren haben über 30 Essener Schulen an dem Projekt teilgenommen. Lehrkräfte werden methodisch zum Thema „Service Learning“ beraten und Engagement-AGs („Mitmach-AGs“) an Schulen aufgebaut.

Mitmach-AGs: „Dog Poop“, SauberZauber und Plätzchen

In den Mitmach-AGs wird aktives Ehrenamt erlebbar. Pro Schulhalbjahr werden drei bis vier Gruppen an Essener Grundschulen begleitet. Die SchülerInnen nehmen freiwillig teil und lernen, die Gesellschaft um sie herum mitzugestalten.

So haben die SchülerInnen der Grundschule Nordviertel ein eigenes kleines Projekt mit dem Namen „Dog Poop“ (engl. „Hundehaufen“) erdacht. Die jungen EssenerInnen störten die vielen Hundehaufen auf ihren Spielplätzen. Und so bastelten die Kinder kleine Schildchen, die sie anschließend öffentlichkeitswirksam aufstellten, Hundebesitzer ansprachen und sogar die Bezirksvertretung zu einem Ortstermin eingeladen haben. Ein positiver Effekt war schnell zu spüren.

An der Hauptschule an der Wächtlerstraße hat sich durch das Projekt eine Mädchengruppe formiert, die sich für geflüchtete Kinder und Jugendliche einsetzt.

Zur Weihnachtszeit dekorierten und verpackten die Schüler der Schule an der Rahmstraße Plätzchen. Mit einem persönlichen Brief versehen, wurden diese dann durch die Initiative „Essen packt an!“ (EPA) an Wohnungslose in ganz Essen verteilt. Bei der stadtweiten Aufräumaktion „SauberZauber“ nahmen die SchülerInnen ebenfalls teil.

Bei allem Gemeinsinn tragen ehrenamtliche Tätigkeiten in jugendlichem Alter vor allem zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung bei! Die SchülerInnen können die Auswirkungen ihres Handelns positiv erleben und werden ermutigt, ihre Interessen und Vorstellungen mitzuteilen (Selbstwirksamkeit). Dadurch wird die individuelle Wertebildung positiv beeinflusst. Die Tätigkeit für und mit anderen Menschen trägt zur Entwicklung sozialer Kompetenzen bei. Das Gefühl, Situationen gestalten zu können, gemeinsam Ziele zu erreichen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und dafür Anerkennung zu erfahren, stärkt ihre Resilienz.

Die Ehrenamt Agentur als Kompetenzzentrum für „Service Learning“

Das Prinzip des „Service Learning“ besagt: Im Idealfall werden Theorie und Praxis derart gewinnbringend miteinander verbunden, dass nicht nur der Lernende, sondern auch die Gesellschaft davon profitieren. Ein Ansatz, der nicht neu ist: Als „Service Learning“ existiert er in den USA bereits seit 40 Jahren. Hierzulande hat das Netzwerk „Lernen durch Engagement“ die Idee aufgegriffen. Die Ehrenamt Agentur Essen will diese in Essen nachhaltig verankern. Sie ist zertifiziertes Kompetenzzentrum im Netzwerk „Service-Learning – Lernen durch Engagement“ der Freudenberg-Stiftung.

Zusätzlich sollen langfristig Schulen und gemeinnützige Organisationen über Stadtteilnetzwerke, angeleitet durch die Ehrenamt Agentur, miteinander in Kontakt kommen. So können Schülerinnen und Schüler direkt Anlaufstellen und Möglichkeiten des Engagements kennenlernen.

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